STRATEGIE 1: GENUG BEWEGEN
Unser erster Tipp bezieht sich auf gelenkschonende Sportarten, die Sie in den Alltag integrieren sollten. Radfahren, stramme Spaziergänge und Schwimmen eignen sich hervorragend für das sanfte Training des gesamten Bewegungsapparates. Wer fitter ist, kann auch zu Nordic Walking oder leichtem Jogging übergehen. Sie sollten selbst austesten, wie viel Sport Ihnen guttut und sich keinesfalls überfordern. Im schlimmsten Fall lösen Sie nämlich den gegenteiligen Effekt aus und begünstigen die Entstehung von Gelenkschmerzen durch Überanstrengung.
Ausschlusskriterium: Gehen schmerzende Gelenke auf eine akute Verletzung wie eine Prellung zurück, sollten Sie auf das Training verzichten. Lassen Sie die Verletzung erst in Ruhe abheilen.
STRATEGIE 2: MASSAGEN UND SANFTE GYMNASTIK
Gesunde Gelenke, aber auch bereits schmerzende Partien im Körper profitieren von sanften Massagen und leichter Gymnastik. So können Sie etwa bei Arthrose im Fingergelenk die Finger nach und nach abrollen, um die Beweglichkeit zu erhöhen. Ballen Sie regelmäßig eine leichte Faust und lassen Sie sie wieder los. Solche Lockerungsübungen lassen sich ganz nebenbei in den Alltag integrieren, beispielsweise beim Fernsehen.
Ausschlusskriterium: Akute Verletzungen sind von diesem Tipp erneut ausgenommen.
STRATEGIE 3: HAUSMITTEL EINSETZEN
Wärmebehandlungen mit Kirschkernkissen und ähnlichen Mitteln sind ebenfalls geeignete Hausmittel, um den Schmerz im Gelenk zu bekämpfen. Vor allem bei Arthrose und Arthritis profitieren Sie von den warmen Umschlägen.
Ausschlusskriterien: Bei einem Gichtanfall können sich die Symptome durch Wärme verschlimmern. Hier ist hingegen ein kühlender Umschlag das bessere Mittel. Ebenso verhält es sich mit Prellungen, Muskel- und Sehnenscheidenentzündungen oder Beschwerden infolge sportlicher Überanstrengung.
STRATEGIE 4: AUF ERNÄHRUNG ACHTEN
Bestimmte Lebensmittel sind bei Gelenkbeschwerden oder Erkrankungen wie Arthritis empfehlenswerter als andere. Fettreiches Fleisch oder Sahne und Butter sollten gemieden werden, wenn eine entzündliche Erkrankung die Ursache für den Schmerz im Gelenk darstellt. Sie gelten aufgrund der enthaltenen Arachidonsäure als entzündungsfördernd. Entzündungshemmend und daher zu bevorzugen sind hingegen Knoblauch und Zwiebeln, die schon seit Jahrhunderten gern als Hausmittel gegen so manche Erkrankung eingesetzt werden. Viel Gemüse, Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Fisch) und Obst mit Vitamin C stärken überdies das Immunsystem. Positiver Nebeneffekt der empfohlenen Ernährung bei Gelenkschmerzen: Die häufigen Begleitsymptome von Arthritis – Müdigkeit und Erschöpfung – werden durch gesunde Ernährung meist ebenfalls vertrieben.
Tipp: Zur Selbstbehandlung von akuten Beschwerden, zum Beispiel durch eine neu aufgetretene Gelenkentzündung, kann selbst eine kurzfristige Diät helfen, in der Sie den Fokus auf die genannten Lebensmittel legen. Besser ist aber natürlich die dauerhaft ausgewogene Ernährung, die Sie gesund hält.
Ausschlusskriterium: Hier gibt es keines. Die richtige Ernährung kann bei allen Gelenkbeschwerden für Linderung sorgen.
STRATEGIE 5: FEHLBELASTUNGEN VERMEIDEN
Ist der Bewegungsapparat aufgrund von Fehlstellungen eingeschränkt, sollten Sie einen Physiotherapeuten aufsuchen. Im Laufe der Zeit werden durch Fehlstellungen wie ein schiefes Becken Gelenkschmerzen ausgelöst. Auch sollten Sie darauf achten, nicht zu lange in ein und derselben Sitzposition zu verharren. Gerade Büroangestellte leiden häufig an Rückenschmerzen, weil sie sich zu wenig bewegen oder aufgrund eines wenig ergonomischen Arbeitsplatzes schlicht „falsch“ sitzen. Beugen Sie durch Dehnübungen und gelegentliche Lockerungen der Muskeln dem chronischen Gelenkschmerz vor.
Ausschlusskriterium: Auch hier gibt es keines. Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn Sie ihn regelmäßig bewegen und nicht in ein und derselben Position verharren lassen.
STRATEGIE 6: ENZYME UND NATURHEILKUNDLICHE MITTEL UNTERSTÜTZEND ANWENDEN
Gelenkschmerzen mit Naturheilkunde zu bekämpfen, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Alternative zum chemischen Medikament umfasst meist die Behandlung mit speziellen Enzymen wie Bromelain (Ananas) oder Papain (Papaya), die weitgehend ohne Nebenwirkungen auskommen. Einsatzgebiete sind u.a. Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwellungen, postoperative Ödeme, rheumatische Erkrankungen und Arthrose.
Auch äußerlich anwendbare Wirkstoffe sind gern gesehen. Die Rosskastanie kann beispielsweise die Symptome infolge von Gelenkentzündungen oder Prellungen lindern. Bei Muskel- und Gelenkbeschwerden schafft die Heilpflanze in Gel- oder Salbenform durch ihre abschwellende und gleichzeitig schmerzlindernde Wirkung Abhilfe. Auch gilt sie als durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Ähnlich behandeln Sie Gelenkschmerzen mit Arnika, das schon seit Jahrhunderten als Mittel gegen zahlreiche Erkrankungen eingesetzt wird. Und nach einer Überanstrengung oder bei Verletzungen sind kühlende Gele mit Campher und Menthol besonders wohltuend.
Ausschlusskriterium: Zunächst keines. Wie immer gilt: Testen Sie bei Gelenkschmerzen, welche Art der Naturheilkunde Ihnen guttut und welcher Wirkstoff Linderung verschafft.
Tipp zur Vorbeugung: Fitness in den Alltag integrieren - Möchten Sie Gelenkschmerzen vorbeugen? Durch moderate, Ihrem Körper angepasste Bewegung halten Sie das Gelenk stets fit. Ganz nebenbei senken Sie durch Sport und Fitness das Risiko, übergewichtig zu werden und Erkrankungen wie die Arthrose zu begünstigen. Stärken Sie überdies auch die Muskeln durch Massagen und spezielle Übungen.
WENN NICHTS HILFT: MEDIKAMENTE BEI GELENKSCHMERZEN
Sie sehen: Es gibt vieles, das gegen den Schmerz im Gelenk helfen kann. Doch manchmal benötigen Sie einfach ein klassisches Arzneimittel, um den Gelenkschmerz zu bekämpfen. In der Regel wird ein Schmerzmittel gewählt, das akute Schmerzen bekämpft. Gerade, wenn Sie in der Nacht davon aufgeweckt werden, wünschen Sie sich verständlicherweise schnelle Linderung. Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen haben sich auch im Kampf gegen akute Gelenkschmerzen bewährt.
Weiterhin kommen, zum Beispiel bei der rheumatoiden Arthritis, entzündungshemmende Medikamente in Betracht. Darunter fallen Arzneimittel mit Kortison. Beruht der Gelenkschmerz auf einer Grunderkrankung wie Rheuma, wird diese natürlich ebenfalls mit speziellen Medikamenten (Antirheumatika) behandelt. Und bei Gelenkschmerzen als Begleitsymptom von einer Erkältung? Da hilft neben viel Ruhe ein fiebersenkendes und gleichzeitig schmerzlinderndes Arzneimittel.