Therapieversuch
Wie können Gelenkschmerzen behandelt werden
Je nach Ursache unterscheidet sich die Behandlung von Gelenkschmerzen, doch es gibt auch Therapieformen, die in fast allen Fällen Linderung verschaffen.
1. Äußere Anwendungen
Zu den häufig empfohlenen Therapieformen gehört die äußere Behandlung mit Salben. Wirkstoffe, die sich beispielsweise zur Linderung der Symptome bei einer Krankheit wie der rheumatoiden Arthritis eignen, sind Campher, Arnika und Menthol. Sie gelten als kühlend und entzündungshemmend. Auch zur Behandlung von Schmerzen durch akute (Sport-)Verletzungen eignen sich die genannten Wirkstoffe. Wenn sie vor dem Schlafengehen aufgetragen werden und über Nacht einwirken können, sinkt das Risiko des Schlafmangels durch Gelenkschmerzen.
2. Die Ernährung
Die richtige Ernährung hat ebenfalls einen nicht unerheblichen Einfluss auf Gelenkschmerzen. Gesunde Ernährung empfiehlt sich natürlich auch unabhängig von Erkrankungen und Schmerzen, doch gerade bei Arthrose und Arthritis kann sie so manche medikamentöse Therapie überflüssig machen. Wer an einer chronischen Gelenkentzündung leidet, sollte beispielsweise die entzündungsauslösende Arachidonsäure meiden. Diese ist unter anderem in Eigelb und Kalbsleber enthalten. Anti-entzündliche Eigenschaften haben beispielsweise Knoblauch und Zwiebeln, welche daher häufiger konsumiert werden sollten. Ebenso verschaffen Vitamine und Mineralstoffe aus Obst und Gemüse Linderung.
Positiver „Nebeneffekt“: Obst und Gemüse bekämpfen auch die Müdigkeit, die durch Gelenkschmerzen und dadurch bedingten Schlafmangel entsteht. Sie sorgen stets für neue Energie!
3. Medikamente
Zur unterstützenden Therapie kann der Arzt außerdem Medikamente verordnen. Entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel sind die erste Wahl bei einer akuten Entzündung. Liegt eine Grunderkrankung wie Rheuma vor, verordnet der Arzt entsprechende Medikamente zur Therapie dieser Krankheit. Durch die Arzneien soll der Fortschritt der Gelenkentzündung eingedämmt werden. Außerdem wird so verhindert, dass nächtlicher Schmerz zu Schlafstörungen führt und weitere Medikamente wie Benzodiazepine oder Antidepressiva notwendig macht.
Therapie bei Sportverletzungen: PECH-Strategie
Bei Sportverletzungen sollte die „PECH“-Strategie Anwendung finden. Das „P“ steht für eine Pause von der sportlichen Betätigung, das „E“ für Eis, also kühlende Pads. Das „C“ meint die Compression, also einen Kompressionsverband, der mit einer passenden Salbe eingecremt werden kann. Und „H“ bedeutet „Hochlegen“ (des betroffenen Körperteils), um den Schmerz zu bekämpfen. Raubt der Schmerz dennoch den Schlaf, kommen auch hier vorübergehend schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz.
Warum uns Gelenkschmerzen gern den Schlaf rauben
Müdigkeit und Erschöpfung durch Gelenkschmerzen… was für Außenstehende erst einmal abwegig klingt, ist für Betroffene oft bittere Realität. Der Grund ist simpel: Wenn nachts Beschwerden auftreten, ist an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Entweder bestehen die Schmerzen bereits beim Zubettgehen oder der Betroffene wacht von akuten Gelenkbeschwerden auf. Die Folge sind Erschöpfung und Müdigkeit am Folgetag.
Meist tritt bei fortgeschrittener Arthritis ein Ruheschmerz auf. Wenn die Gelenke für einen längeren Zeitraum nicht bewegt werden, kehrt ein vielleicht tagsüber bekämpfter Schmerz mit voller Wucht zurück. In der zweiten Nachthälfte sind Arthritis-Patienten besonders häufig von dem Schmerz betroffen und wachen auf. Ohne Schmerzmittel oder eine schnelle Behandlung, zum Beispiel durch Wärme und mithilfe von Homöopathie, fällt das Einschlafen anschließend schwer. Oder es wird sogar unmöglich.
Dringend handeln: Darum ist Schlaf so wichtig
Schlaflosigkeit und Müdigkeit durch Gelenkschmerzen sorgen bei Arthrose- oder Arthritis-Patienten für zusätzlichen Stress. In der Nacht tanken wir schließlich neue Energie für den folgenden Tag. Bleibt die Nachtruhe aus, leiden wir schnell an Symptomen wie Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen. Auch kann sich im Laufe der Zeit eine depressive Verstimmung aufgrund chronischer Erschöpfung einstellen, die bei einigen Patienten sogar im Burn-Out-Syndrom resultiert. Weiterhin wirkt sich die regelmäßige Störung der Nachtruhe ungünstig auf die Haut aus: Starke Augenringe und eine blasse, fahle Gesichtsfarbe können die Folge sein.
Nachts verarbeiten wir die Probleme des Tages, weshalb Schlafstörungen auch so manchen, psychischen Erkrankungen zugrunde gelegt werden. Können Sie in der Nacht nicht entspannen und so den Stress des Tages nicht verarbeiten, müssen Sie dringend etwas dagegen tun. Und wenn die Gelenkschmerzen der Grund für die Störung der Nachtruhe sind, gibt es glücklicherweise Behandlungsmöglichkeiten.
Übungen: Mehr Bewegung, weniger Müdigkeit durch Gelenkschmerzen
Gelenkbeschwerden durch Rheuma und Co lassen sich meist durch etwas Bewegung lindern. Schon ein regelmäßiger Spaziergang an der frischen Luft macht einiges aus – und bekämpft überdies ganz nebenbei chronische Müdigkeit. Sie tanken wertvolles Vitamin D durch die Sonne und beugen gleichzeitig weiteren Beschwerden vor. Außerdem sorgt ein Ausflug in die Natur für bessere Laune bei Depressionen.
Es gibt allerdings auch spezielle Übungen, die Gelenkschmerzen lindern können. So eignet sich bei Fingerschmerzen das „Klavierspielen“ mit den Fingern in der Luft oder das sanfte Ballen und Loslassen einer lockeren Faust. Bei Beschwerden im Kniegelenk kann das auf dem Rücken liegende „Fahrradfahren“ Abhilfe schaffen.
Doch Vorsicht bei akuter Entzündung! Hier sollten Sie vorab Rücksprache mit dem Arzt halten, ob sich die jeweilige Übung eignet. Schlussendlich entscheidet auch Ihr Gefühl, ob Ihnen die sportlichen Übungen helfen. Hören Sie in jedem Fall auf Ihren Bauch!