Blasenentzündung behandeln: Was hilft gegen die bakterielle Zystitis?
Ärzte behandeln eine bakterielle Blasenentzündung vorwiegend mit Antibiotika. Diese werden als Kapsel oder Tablette eingenommen.
Wie lange müssen die Antibiotika eingenommen werden?
Die Dauer der Anwendung von Antibiotika unterscheidet sich abhängig vom Wirkstoff des Präparats. So gibt es vor allem bei leichten Blasenentzündungen die Möglichkeit, einen Wirkstoff zu verschreiben, der nur eine einmalige Anwendung bedingt. Die lästigen Symptome einer Zystitis, wie Schmerzen beim Wasserlassen oder Unterleibsschmerzen, werden dadurch recht zuverlässig beseitigt.
Wichtig: Nehmen Sie verschriebene Antibiotika stets so lange ein, wie der Arzt Ihnen sagt. Ein typischer Fehler in der Anwendung ist nämlich das abrupte Absetzen des Wirkstoffs, wenn eine erste Besserung eingetreten ist. Mitunter sind dann aber noch nicht alle Bakterien besiegt und die Beschwerden kehren schnell zurück. Außerdem steigt das Risiko einer Antibiotikaresistenz.
Blasenentzündung behandeln ohne Antibiotika? Allgemeine Hilfe bei der Zystitis
Die Behandlung der Zystitis muss nicht immer durch Medikamente erfolgen. Mit einigen Tipps und Tricks schaffen Sie es bei leichten Verläufen sogar, ganz ohne Arzneien auszukommen und dennoch die Blasenentzündung loszuwerden. Aber auch dann, wenn Antibiotika unabdingbar sind, können die nachfolgenden Maßnahmen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
1. Viel trinken
Als natürliche Hilfe bei der Blasenentzündung gilt die Faustregel, viel zu trinken. Besonders spezielle Blasen- und Nierentees erweisen sich in der Behandlung einer Blasenentzündung als sinnvoll. Sie können aber auch einfach Wasser trinken. Sie sollten auf eine Mindesttrinkmenge von eineinhalb bis zwei Litern pro Tag achten. Diese sorgt dafür, dass Sie die Blase durchspülen und die Erreger schneller ausscheiden können.
2. Wärmeumschläge machen
Bei der Blasenentzündung-Therapie hilft überdies Wärme. Da einige Infektionen durch Kälte ausgelöst oder begünstigt werden, schaffen Sie durch Wärmeumschläge, Vollbäder oder ein kuschelwarmes Bett einen angenehmen Gegenpol. Weiterhin lindern Sie so Unterleibsschmerzen und -krämpfe, die häufig bei einer Blasenentzündung auftreten können.
3. Richtig ernähren
Was viele Betroffene nicht wissen: Die Ernährung spielt in der Therapie einer Blasenentzündung ebenfalls eine wichtige Rolle. Es gibt beispielsweise entzündungshemmende Lebensmittel und Zutaten, aber auch umgekehrt welche, die es aufgrund ihrer entzündungsfördernden Eigenschaften zu meiden gilt. Möchten Sie die Behandlung der Blasenentzündung unterstützen, sollten Sie auf den Konsum von Fisch (Lachs oder Hering) sowie viel Obst und Gemüse setzen. Auch Nüsse sind empfehlenswert. Meiden sollten Sie hingegen den Genuss von Schweinefleisch, da es zahlreiche entzündungsfördernde Substanzen enthält.
4. Die Blase mit pflanzlichen Substanzen stärken
Entzündungshemmende Wirkstoffe sind auch in Form von pflanzlichen Arzneien verfügbar. Bei leichten Blasenentzündungen kann schon ihre alleinige Anwendung für eine Besserung der Symptome sorgen. Typische Wirkstoffe, die zum Einsatz kommen, sind Brennnesselblätter, Wacholder, Birkenblätter oder Katzenbartblätter.
Auch Wirkstoffe mit Kürbiskernen sind hilfreich, da sie sowohl die Blasenmuskulatur stärken als auch ihre natürliche Funktion unterstützen können. Die Cranberry und ein Extrakt aus Traubenkernen verfügen indes über Proanthoxyanide, die sich positiv auf die Behandlung einer Entzündung auswirken können.
5. Abwehrkräfte auf Vordermann bringen
Durch Wirkstoffe wie Vitamin C und Zink aktivieren Sie außerdem Ihre Abwehrkräfte. Zink fördert zusätzlich den natürlichen Säure-Basen-Haushalt im Körper. Die beiden Stoffe sind oft Teil eines Nahrungsergänzungsmittels, das gleich die empfohlene Tagesdosis enthält.
Behandlung einer nicht-bakteriellen Blasenentzündung
In seltenen Fällen wird die Blasenentzündung nicht von Bakterien, sondern von Viren oder Pilzen ausgelöst. Die Behandlung erfolgt dann ohne Antibiotika, da diese gegen andere Erreger als Bakterien wirkungslos wären. Das Perfide daran: Eine Pilzinfektion wird manchmal durch die Einnahme von Antibiotika begünstigt. Dadurch gelangen Patienten schnell in einem Teufelskreis. Die bakterielle Blasenentzündung wird durch die von Pilzen verursache Infektion abgelöst. Zur Behandlung dieser Blasenentzündung kommen so genannte Antimykotika zum Einsatz. Auch sollten betroffene Patienten ihre Darmflora, beispielsweise durch spezielle Darmbakterien, stabilisieren.
Bei viralen Infekten hat sich vor allem eine Schonung des Körpers bewährt. Ebenso sollte auf Hausmittel wie Tees und Wärmeumschläge zurückgegriffen werden, um die Heilung zu beschleunigen.
Blasenentzündung: Die Therapie in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kann eine unbehandelte und nicht auskurierte Zystitis mitunter zu schweren Komplikationen führen. Eine Frühgeburt oder ein geringes Geburtsgewicht des Babys können die Folge sein. Daher muss auch und gerade in der Schwangerschaft eine gezielte Behandlung der Harnwegsinfektion erfolgen.
Die Therapie der Blasenentzündung ist auch bei Schwangeren mit Antibiotika möglich. Es gibt aber spezielle Präparate, die für diese Phase geeignet sind. Der Arzt wird entscheiden, welche Antibiotika für Sie infrage kommen, wenn Sie während der Schwangerschaft an einer Blasenentzündung leiden.