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Artikel: Symptome bei Nervenschmerzen

Symptome bei Nervenschmerzen

Unabhängig von der Ursache sind die meisten Nervenschmerzen im Gegensatz zu normalen Schmerzen durch ein brennendes oder kribbelndes Gefühl gekennzeichnet.

Bandscheibenvorfall oder Quetschungen als Auslöser

Ein typischer Auslöser, der oft zu Nervenschmerzen führt, ist der Bandscheibenvorfall. Werden dabei die Nerven der betroffenen Region gequetscht, sind Nervenschmerzen ein übliches Symptom. Auch bei Nervenschmerzen im Kopf- und Schulterbereich kann ein eingeklemmter Nerv ursächlich sein. Quetschungen der Nervenwurzel sind hier ebenfalls möglich.

Nach Operationen oft Phantomschmerzen

Nervenschmerzen erkennen manchmal auch Patienten nach einer Operation. Wenn während der OP Nerven geschädigt oder durchtrennt wurden, sind starke Schmerzen in diesem Bereich üblich. Selbst nach einer Amputation können im Bereich des entfernten Körperteils Nervenschmerzen auftreten. Es handelt sich dabei um die so genannten Phantomschmerzen, für die es bis heute medizinisch gesehen keine vollständige Erklärung gibt.

Erkrankungen, die Nervenschmerzen auslösen können

Symptome bei Nervenschmerzen ergeben sich außerdem durch Schädigung der Nerven, der so genannten Polyneuropathie. Diese treten oft in Verbindung mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus in Erscheinung. Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel wirkt sich schädigend auf die feinen Nervenenden meist in Armen und Beinen aus. Diese Schädigungen führen zu Missempfindungen, Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Schmerzen in den betroffenen Körperregionen. 

Eine weitere Erkrankung, die oft zu den Symptomen der Nervenschmerzen führt, ist die Gürtelrose (Herpes Zoster). Diese Krankheit wird durch im Körper verbliebene und reaktivierte Windpocken-Viren in den Nervenwurzeln des Rückenmarks verursacht. Besonders bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, älteren Menschen oder in Stresssituationen zeigen sich die Symptome der Nervenschmerzen bei Herpes Zoster oft sehr hartnäckig. Sie treten oft auch noch einige Zeit, nachdem die Krankheit abgeklungen ist und die betroffenen Hautpartien verheilt sind, auf und machen den Patienten das Leben schwer.

In diesem Fall spricht man von einer so genannten Post-Zoster-Neuralgie.

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Junge Frau sitzt auf der Bettkante und greift sich an die Lendenwirbelsäule, die wie im Röntgenbild dargestellt wird

Schmerzen, Kribbeln und mehr

Symptome bei Nervenschmerzen

Von kleinen Missempfindungen in den Gelenken über Lähmungserscheinungen bis hin zu starken, brennenden Schmerzgefühlen: Die Symptome, die Nervenschmerzen charakterisieren und begleiten, können verschiedene Ausmaße annehmen.

Schmerzarten bei Nervenschmerzen

Nervenschmerzen beschränken sich nicht nur auf die beschädigte Nervenfaser, sondern wirken sich auf das gesamte Nervensystem aus, weshalb sie von anderen Schmerzarten wie dem klassischen Kopf- oder Rückenschmerz scharf abzugrenzen sind. Die Nervenschmerzen sind häufig

  • brennend
  • stechend
  • „elektrisierend“
  • in mehrere Bereiche ausstrahlend

und treten meist plötzlich auf. Betroffene sprechen dann von einem so genannten „einschießenden“ Schmerz. Je nach Ausprägung der ursächlichen Erkrankung von Nervenschmerzen können sie sich aber auch nur als leichtes, unangenehmes Kribbeln zeigen. Die Körperregion fühlt sich in diesem Fall so an, als „stünde sie unter Strom“.

Bei einer Ischialgie scheint der Schmerz in der Lendenregion zu beginnen und strahlt in Richtung Bein und Fuß sowie in die Kreuzregion. Ist der Halsnerv gereizt, beginnen die Schmerzen hingegen in der Schulter und strahlen bis in die Arme aus. Sind die Symptome der Nervenschmerzen am Kopf oder Gesicht zu finden, handelt es sich in vielen Fällen um eine Trigeminusneuralgie, die sich für blitzartig eintretende und sehr starke Gesichtsschmerzen verantwortlich zeigt.

Weitere Symptome bei Nervenschmerzen

Gleichzeitig mit den Schmerzen, im Wechsel mit ihnen oder von ihnen unabhängig treten bei vielen Betroffenen folgende Symptome in Erscheinung:

  • Taubheitsgefühl in einer bestimmten Körperregion
  • „Pelziges“ Gefühl in einer bestimmten Körperregion
  • Unempfindlichkeit gegenüber Berührungen in einer bestimmten Körperregion

Oft wechseln sich diese Symptome mit den Schmerzen ab. Bei einer den Halsnerv betreffenden Zervikalneuralgie kommen noch weitere Beschwerden hinzu, welche die Nervenschmerzen begleiten. Üblich sind Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Sehstörungen sowie Ohrgeräusche.

Infolge einer Nervenentzündung sind unkontrollierbare Zuckungen der Muskel oder eine Muskelschwäche üblich. Weiterhin können Lähmungen auftreten. Eine erhöhte Schweißproduktion, ein Überempfindlichkeitsgefühl gegenüber Berührungen und Durchblutungsstörungen sind weitere Symptome der Nervenentzündung.

Psychische Beschwerden infolge von Nervenschmerzen

Durch die starken Nervenschmerzen in Kopf oder Rücken und weitere Symptome schlafen Patienten häufig schlechter, und können Depressionen oder Angst- und Panikgefühle entwickeln. Gerade bei stark ausgeprägten, körperlichen Beschwerden leidet früher oder später auch die Psyche.

Junge Frau mit starken Kopfschmerzen und Nervenschmerzen

Symptome im Überblick

Nervenschmerzen am Kopf

Sind die Symptome der Nervenschmerzen im Kopf- und Gesichtsbereich zu finden, handelt es sich wahrscheinlich um die so genannte „Trigeminusneuralgie“. Bei dem Trigeminus handelt es sich um einen Gesichtsnerv, der sich von der Schläfe in drei Äste aufteilt. Ist einer dieser Äste gereizt, äußert sich das in schießenden, elektrisierenden Schmerzattacken. Die Schmerzperioden verlaufen zwar meist kurz, aber fallen dafür besonders heftig aus. Patienten berichten häufig von Beschwerden auf vorwiegend einer Kopf- oder Gesichtsseite. Doch können die Nervenschmerzen so stark sein, dass sie bis in die Augen oder die Kiefergelenke ausstrahlen.

Die Symptome bei Nervenschmerzen am Kopf können unabhängig von äußeren Einflüssen auftreten, aber auch durch Reize wie Waschen oder Rauchen entstehen. Manchmal sind Patienten außerdem durch einen ungünstigen Lichteinfluss oder ein lautes Geräusch von den starken Nervenschmerzen im Kopfbereich betroffen. Nach den Schmerzphasen ist eine Zeit ohne Beschwerden charakteristisch; dieser Wechsel folgt oft einem bestimmten Muster.

Nervenschmerzen im Rücken: Diese Symptome sind typisch

Je nachdem, was sich für die Nervenschmerzen im Rücken verantwortlich zeigt, sind die Beschwerden unterschiedlich in ihrer Art, Lokalisation und Intensität.

Nervenschmerzen durch Bandscheibenvorfall

Eine vorgefallene Bandscheibe kann für Nervenschmerzen sorgen, wenn diese aus ihrer vorgesehenen Position rutscht und auf das Rückenmark drückt. Durch den Druck werden feinste Fasern in den Nerven beschädigt, was in Nervenschmerzen resultiert. Der Schmerz in diesem Bereich ist permanent vorhanden und bezieht sich entweder auf die linke oder rechte Seite des Rückens.

Nervenschmerzen durch Gürtelrose

Ist eine Post-Zoster-Neuralgie der Grund für die Nervenschmerzen, geht diesen ein bläschenartiger Ausschlag voraus. Die Nervenschmerzen treten meist erst nach Abklingen dieser Bläschen auf und betreffen den Bereich rund um das Rückenmark.

Nervenschmerzen durch Ischialgie

Durch einen Hexenschuss verursachte Nervenschmerzen zeigen sich im Gesäß- und Beinbereich bis zu den Füßen. Manchmal schmerzt zusätzlich die linke oder rechte Rückenseite. Die Nervenschmerzen müssen hier von „gewöhnlichen“ Rückenschmerzen abgegrenzt werden.

Nervenschmerzen erkennen: Abgrenzung zu anderen Beschwerden

Die Frage, ob es sich bei den Problemen am Rücken um Nervenschmerzen-Symptome oder „normale“ Rückenschmerzen handelt, ist für Laien nicht einfach zu klären. Beispielsweise können Bandscheibenvorfälle auch ohne Schädigung der Nervenfasern verlaufen. In dem Fall sind kurzfristige Rückenschmerzen normal, von dem brennenden und anhaltenden Schmerz der Neuralgien bleiben Betroffene aber verschont.

Auch Kopfschmerzarten wie der Cluster-Kopfschmerz, Migräne und Spannungskopfschmerzen lassen sich für Patienten nicht so einfach von Nervenschmerzen abgrenzen.

Daher sollten Sie bei Verdacht auf Nervenschmerzen einen Arzt aufsuchen. Der Mediziner wird Sie hinsichtlich der

  • Häufigkeit der Schmerzperioden
  • Intensität des Schmerzes
  • Lokalisation des Schmerzes
  • und möglichen weiteren Symptome

befragen. Weiterhin werden mögliche Ursachen wie Erkrankungen (Diabetes mellitus) oder erfolgte Operationen zur Untersuchung herangezogen. Auch die Frage, ob äußere Reize oder stressige Momente den Schmerz auslösen oder verstärken können, hilft dem Arzt dabei, Nervenschmerzen zu erkennen und eine sichere Diagnose zu stellen. Wenn ein geschädigter Nerv als Ursache Ihrer Beschwerden in Frage kommt, wird meist noch eine MRT-Untersuchung gemacht. Hier kann sich der Mediziner ein Bild von den Nerven verschaffen und sehen, ob Beschädigungen oder Quetschungen vorliegen.

Nervenschmerzen: Wen trifft es häufig?

Wenn Sie an einer der genannten Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herpes Zoster oder einem Bandscheibenvorfall leiden bzw. gelitten haben, steigt das Risiko für die Entstehung von Nervenschmerzen. Etwa 300.000 Menschen waren 2017 deutschlandweit laut der Deutschen Schmerzliga von Nervenschmerzen (Neuralgien) betroffen. Vorwiegend trifft es Frauen und ältere Menschen.

Gibt es Dinge, die Nervenschmerzen begünstigen?

Die Symptome der Nervenschmerzen können beispielsweise durch bestimmte Medikamente oder auch Mangelerscheinungen des Körpers begünstigt werden. Ältere Menschen sind oft von einem Mangel an Vitamin B12 betroffen, der sich wiederum auf die Schmerzintensität auswirken kann. Haben Sie Nervenschmerzen im Kopfbereich, stehen die Symptome oft in Zusammenhang mit äußeren Reizen wie grellem Licht oder schlechten Angewohnheiten (Rauchen).

Was können Sie gegen Nervenschmerzen tun?

Bei geschädigten Nerven entsteht ein erhöhter Nährstoffbedarf an neurotropen Nährstoffen wie Uridinmonophosphat und Cytidinmonophosphat sowie der "Nervenvitamine“ Folsäure und Vitamin B12Eine zusätzliche Zufuhr stellt den Nervenzellen und Geweben diese zur Verarbeitung zur Verfügung. 

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