Monatsthema
Ananas kann mehr als Pina Colada - Was leisten Enzyme?
Während für den köstlichen karibischen Cocktail „Pina Colada“ das Ananasfruchtfleisch verwendet wird und die ausgehöhlte Ananas dann als dekoratives Cocktailglas dient, wird bei der Enzymgewinnung aus der Ananas der Stamm der Pflanze geerntet. Bromelain – ist ein Enzymgemisch, das vor allem aus dem Strunk der Ananaspflanze gewonnen wird. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Bromelain verschiedene Wirkungen im menschlichen Körper hat. Es hemmt Schwellungen nach Verletzungen und Operationen, es hemmt die Blutgerinnung und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Aufgrund seiner eiweißspaltenden Fähigkeiten kann es außerdem die Verdauung unterstützen und so bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt werden. Bromelain muss in einer magensaftresistenten Form eingenommen werden, da das Protein sonst schon im Magen verdaut würde.
Papain: Enzym aus der Papaya
Ein weiteres pflanzliches Enzym aus einer exotischen Pflanze ist das Papain. Das proteolytische (=Eiweiß abbauende) Enzym Papain kommt in hoher Konzentration in den noch grünen Schalen und Kernen des Papayabaums vor. Es besteht aus über 200 Aminosäuren und findet in vielen Bereichen unseres Lebens Anwendung. So finden wir Papain u.a. in der Textilindustrie und bei der Bierherstellung.
Interessant ist auch eine Studie (veröffentlicht im Nutrition Reviews), die zeigt, das proteolytische Enzyme Entzündungen im menschlichen Körper reduzieren können. Denn aufgrund dieser Erkenntnisse wird Papain zur Unterstützung der Wundheilung und zur Verringerung von Schwellungen nach Verletzungen und Traumata eingesetzt.
Nattokinase: Enzym aus fermentierten Sojabohnen
Ein drittes Enzym pflanzlichen Ursprungs ist die aus fermentierten Sojabohnen gewonnene Nattokinase. Es gehört zur Gruppe der Proteasen, die Eiweiße in kleinere Bausteine zerlegen. Da Nattokinase über fibrinolytische Eigenschaften verfügt, kann es Blutgerinnsel auflösen und blutverdünnend wirken. Darüber hinaus wirkt Nattokinase entzündungshemmend und unterstützt so die beiden anderen oben genannten Enzyme optimal. Es ist ein Gefäßwundermittel, das außerdem für eine bessere Durchblutung feinster Kapillaren sorgt.
Einsatz von Enzymen in der Medizin
Bei der Mengenangabe für Enzyme ist nicht das Gewicht in Milligramm entscheidend, sondern deren biologische Aktivität. Diese wird in sogenannten F.I.P. -Einheiten ausgedrückt. Eine F.I.P.-Einheit ist diejenige Enzymmenge, die in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge einer Substanz verstoffwechselt. Man kann dadurch die physiologische Aktivität von Enzymprodukten vergleichen. Je höher die F.I.P.-Einheit eines Produktes ist, desto hochwertiger und enzymaktiver ist ein Produkt.
Wichtige Hinweise zur Einnahme von Enzympräparaten
Zwei Dinge, die Sie unbedingt noch beachten müssen, wenn Sie ein Enzympräparat (z.B. bei Muskel und Gelenkschmerzen nach einem Unfall, einer Operation oder durch altersbedingten Verschleiß) einnehmen wollen:
- Enzympräparate sollten nicht zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Denn bei gemeinsamer Einnahme mit der Nahrung, würden die Enzyme die Eiweiße der Nahrung spalten und dabei ihre Aktivität verbrauchen. Daher empfiehlt sich die Einnahme unabhängig von der Nahrung, eine Stunde vor oder nach dem Essen.
- Bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneistoffen ist von der Einnahme von Enzymen abzuraten. Auf jeden Fall sollte der Arzt dazu konsultiert werden.
Denken Sie also das nächste Mal, wenn Sie eine Pina Colada genießen, daran was Sie über die Ananas und ihre großartigen Inhaltsstoffe gehört haben. Enzyme können eine gute Ergänzung Ihrer Therapie bei Muskel und Gelenkschmerzen sein.
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