
Monatsthema
Diabetes ist nicht gleich Diabetes
Während früher die Bezeichnung „Zuckerkrankheit“ gang und gebe war, kennt heute nahezu jeder den Begriff Diabetes. Gemeint ist hier die Erkrankung: Diabetes mellitus, wobei der Zusatz „mellitus“ lateinisch ist und „honigsüß“ bedeutet. Das es zwei Hauptvariationen gibt, die sich in ihrer Ursache und Behandlung stark unterscheiden, wissen zumindest die Menschen, die schon mal mit der Erkrankung in Berührung gekommen sind- sei es selbst oder durch die Familie oder Freunde. Die Sonderformen der Diabeteserkrankung, bzw. ihre Ursachen, sind (bis auf eine) nahezu unbekannt und sollen in diesem Beitrag kurz erläutert werden:
Welche Formen von Diabetes gibt es und wodurch werden sie ausgelöst?
- Schwangerschaftsdiabetes – ab der 20. Woche einer Schwangerschaft kann es hormonbedingt dazu kommen, dass die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht sind. Ursache hierfür kann ein Insulinmangel oder eine Insulinresistenz der Körperzellen sein. Das Risiko, an einem Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken ist besonders dann erhöht, wenn die Schwangere übergewichtig ist, oder wenn deren Eltern an Typ II Diabetes leiden.
Behandlung: Oft reicht schon die Umstellung der Ernährung und eine auf die Schwangerschaft abgestimmte Bewegung, um die Blutwerte wieder in den Normbereich zu bringen. - MODY-Diabetes (= Maturity onset diabetes of the young) – bedeutet übersetzt: Altersdiabetes bei jungen Menschen. Hierbei handelt es sich um eine vererbbare Diabetesform, die sich häufig um das 20.-40. Lebensjahr manifestiert. Es kommt zu Genveränderungen in den Langerhansschen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse und durch diese Störungen sinkt die Insulinproduktion und der Blutzucker schnellt hoch.
- Diabetes aufgrund eines genetischen Defektes – so können z.B. Chromosomen -Anomalien wie das Down-Syndrom oder das Klinefelter-Syndrom die Entstehung eines Diabetes begünstigen.
- Diabetes durch Medikamente – bestimmte Arzneimittel oder Giftstoffe können Diabetes auslösen. So kann die Einnahme von Kortison-Präparaten, Neuroleptika, Betablockern oder Immunsuppressiva einen Diabetes induzieren, der sich meistens zurückbildet, wenn das Arzneimittel abgesetzt wird.
- Diabetes durch Hormonstörungen – wird hormonell bedingt zu viel Cortison gebildet, besteht eine Überfunktion der Schilddrüse oder liegt ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse vor, kann dies Diabetes auslösen.
- Diabetes durch eine erkrankte Bauchspeicheldrüse – nimmt die Bauchspeicheldrüse durch z.B. einen Unfall, eine Krebserkrankung, eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Mukoviszidose dauerhaft Schaden, kann sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen und stellt ihre Insulinproduktion ein. Der Patient entwickelt einen insulinpflichtigen Diabetes.
- Diabetes durch Virusinfektion – besonders Hepatitis-Viren und das Mumps- oder Röteln-Virus stehen in Verdacht, einen Diabetes auszulösen. Die Zusammenhänge werden derzeit noch erforscht.
- Autoimmunvermittelter Diabetes – bestimmte Autoimmunerkrankungen können einen Diabetes entstehen lassen. Durch das Stiff-Person-Sydrom, welches zur Zerstörung von Nervenzellen führt, können auch die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden und so ein Diabetes Typ I entstehen.
Die oben genannten Diabetes mellitus- Erkrankungen unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Ursache. Allen gemeinsam ist jedoch die Tatsache, dass der Blutzuckerspiegel erhöht ist und es deshalb unbehandelt zu gesundheitlichen Problemen kommt.
Eine komplett andere Erkrankung ist der Diabetes insipidus – hierbei handelt es sich um eine Störung, die durch einen Mangel oder eine unzureichende Wirkung des antidiuretischen Hormons (ADH) gekennzeichnet ist. Die Rückresorption von Harn in den Nieren funktioniert dadurch nicht und der Betroffene scheidet bis zu 25 Liter stark verdünnten Harn pro Tag aus. Außerdem wird er/sie durch ein ständiges Durstgefühl geplagt und es kann zu neurologischen Symptomen wie Verwirrtheit und Schwäche kommen.
Behandelt wird ein Diabetes insipidus z.B. mit Medikamenten
(Desmopressin als ADH -Ersatz), die oft als Nasenspray verabreicht werden. Ganz wichtig ist es allerdings, der Ursache des ADH Mangels auf den Grund zu gehen und diese zu beseitigen.
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