Glukosetoleranztest
Sofern bei Ihnen leicht erhöhte Blutzuckerwerte entdeckt wurden, die einen Prädiabetes vermuten lassen, schließt sich oft ein Glukosetoleranztest an. Dieser erfordert zunächst eine erneute Nüchtern-Blutzuckerwert-Bestimmung. Anschließend trinken Sie eine spezielle Zuckerlösung. Der Blutzuckerwert wird nach zwei Stunden Wartezeit erneut bestimmt. Dieser Test zeigt, wie die durch die Zuckerlösung aufgenommene Glukose durch den Körper verarbeitet wird.
Die folgenden Werte sollten aufhorchen lassen:
140 mg/dl oder höherspricht für einen PrädiabetesDiabetes mellitus ist hingegenab 200 mg/dlwahrscheinlich
Aber: Bei einer bereits vorliegenden und bekannten Diabetes-Erkrankung ist der Glukosetoleranztest nicht anwendbar. Durch den Zucker könnten die Blutzuckerwerte gefährlich hoch ansteigen.
Weiteres Vorgehen
Bei leicht erhöhten Werten in einem oder beiden Tests und vorliegenden Risikofaktoren sollten Sie mit dem Arzt besprechen, wie das weitere Vorgehen aussieht. Wahrscheinlich wird er Ihnen eine Bewegungstherapie und eine angepasste Ernährung empfehlen.
Bei Normalwerten in Kombination mit vorhandenen Risikofaktoren für Prädiabetes und Diabetes sollten Sie den Test spätestens alle drei Jahre wiederholen. Noch besser ist eine Wiederholung im Rahmen der jährlich stattfindenden Gesundheitsuntersuchung. Auch in diesem Fall kann sich natürlich eine Lebensanpassung mit mehr Sport und gesunder Ernährung auszahlen.
Stadien und Verlauf von Prädiabetes
Prädiabetes ist an sich zwar eine Vorstufe von Diabetes mellitus, kann aber selbst in unterschiedliche Stadien aufgeteilt werden. Im ersten Stadium zeigt sich bei den betroffenen Patienten eine beginnende Insulinresistenz. Im zweiten ist diese Insulinresistenz durch den Körper kaum noch auszugleichen. Es kann vor allem nach den Mahlzeiten ein vorübergehender Mangel an Insulin auftreten. Im dritten Stadium bleibt der Blutzuckerspiegel ständig erhöht. Dies zeigt sich zum Beispiel auch anhand der Blutzuckerwerte.
Prädiabetiker entwickeln ihre Krankheit jedoch nicht von jetzt auf gleich. Durch dauerhaft ungesunde Lebensumstände kann sich ein Prädiabetes langsam herausbilden. Ebenso ist es möglich, durch eine Veränderung des Lebensstils entgegen zu wirken und den Fortschritt der Erkrankung zu verhindern oder sogar ihre Ausbreitung komplett zu unterdrücken. Gelingt dies nicht, droht Diabetes Typ 2 als Folgeerkrankung. Diese entwickelt sich durch die bestehende Insulinresistenz sowie eine Störung der Zellenfunktion des Körpers. Rund fünf bis zehn Prozent der Prädiabetiker werden zum Diabetiker. Das zeigt aber auch, dass es sehr hohe Chancen gibt, bei Prädiabetes Maßnahmen zu ergreifen, die Diabetes verhindern. Und: Selbst wenn sich Prädiabetes bereits in einen Diabetes Typ 2 entwickelt hat, können Sie mitunter noch durch vermehrte Bewegung und die richtige Ernährung gegensteuern.