Behandlung durch Medikamente
Helfen die Hausmittel gegen Grippe nicht oder nur bedingt, können Sie die Behandlung durch Medikamente erweitern. Halten Sie aber unbedingt Rücksprache mit einem Arzt, wenn sich die Beschwerden trotz Bettruhe, viel Trinken und Co. nach einigen Tagen nicht bessern. In besonders schweren Verläufen der Influenza kommt sogar die Einnahme von antiviralen Mitteln in Betracht.
Schmerzmittel in der Influenza-Therapie
Klassische Grippe-Medikamente wirken schmerzlindernd, fiebersenkend und abschwellend. Zwar gibt es auf dem Markt bestimmte Kombinationsprodukte, die gleich mehrere Symptome der Grippe auf einmal bekämpfen sollen - empfehlenswerter sind jedoch die einzelnen Wirkstoffe.
Gegen Schmerzen und Fieber hilft bei Erwachsenen die antientzündliche Acetylsalicylsäure. Doch Vorsicht: Kinder unter zwölf Jahren sollten aufgrund der erhöhten Gefahr von Leber- und Hirnschäden keine Medikamente mit diesem Wirkstoff einnehmen. Als Alternative gibt es Medikamente mit Paracetamol oder Ibuprofen. Paracetamol wirkt zwar nicht entzündungshemmend, dafür aber fiebersenkend. Ebenso kann Ibuprofen für die Linderung von fieberbedingten Beschwerden sorgen. Bei Halsschmerzen werden in der Regel andere Wirkstoffe gewählt: Produkte, die den Halsschmerz durch ihre Inhaltsstoffe angenehm betäuben, sind ebenso gewünscht wie gezielt im Rachenbereich wirkende und nicht in die Blutbahn gelangende Schmerzmittel.
Grippe-Medikamente bei schweren Fällen: Neuraminidasehemmer
Manchmal reicht es nicht aus, nur die Symptome zu bekämpfen. Ein konkretes Mittel gegen den Grippe-Erreger muss mitunter bei sehr schweren Verläufen der Erkrankung verabreicht werden. Darüber entscheidet der Arzt. Typische Grippe-Medikamente sind so genannte Neuraminidasehemmer, die antiviral wirken und somit die weitere Vermehrung der Viren im Körper verhindern. Sie müssen allerdings frühzeitig verabreicht werden, denn bereits vorhandene Erreger der Influenza werden sonst nicht abgetötet. Experten sprechen von einem empfohlenen Behandlungsbeginn spätestens 48 Stunden nach Auftreten der ersten Influenza-Symptome. Die antiviralen Medikamente werden meist bei Menschen angeordnet, die eine starke Immunschwäche haben oder an bestimmten Vorerkrankungen leiden. Dazu gehören beispielsweise Krankheiten, welche die Lunge betreffen.
Helfen Antibiotika bei Grippe?
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Antibiotika als Mittel gegen Grippe einsetzbar sind. Zwar erhalten manche Patienten mit Grippe Antibiotika - jedoch liegt dann immer zusätzlich eine bakterielle Infektion vor, denn nur diese lässt sich mit den Medikamenten bekämpfen. Die Influenza selbst kann mit Antibiotika nicht behandelt werden.
Vorbeugung: Wie hilft die Grippeimpfung?
Seit einiger Zeit existiert eine Grippeimpfung, die jährlich aufgrund der sich verändernden Virenstämme aktualisiert wird. Wer sich langfristig gegen die wiederkehrende Grippewelle schützen will, muss jedes Jahr aufs Neue auf die Grippeschutzimpfung zurückgreifen.
Für wen ist die Grippeschutzimpfung geeignet?
Die Grippeimpfung eignet sich prinzipiell für jeden Menschen, der ein erhöhtes Risiko hat, an einem schweren Verlauf der Grippe zu erkranken. Gesunde Menschen mit normal arbeitendem Immunsystem benötigen die Grippeschutzimpfung nicht unbedingt. Empfehlenswert ist sie hingegen für:
- Menschen mit Immunschwäche
- Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Asthma etc.
- ältere Personen ab 65 Jahren
- Menschen, die im Pflegeheim leben
- Personen, die häufig mit erkrankten Menschen zu tun haben (z.B. Krankenhauspersonal)
- Schwangere
- Reisende, die in ein von der Grippewelle betroffenes Gebiet reisen
Das Mittel gegen Grippe hilft auch dabei, dass das Virus nicht weiterverbreitet wird. Wenn Sie also selbst nicht zu den Risikopatienten gehören, für die eine Grippeimpfung empfohlen wird, aber mit vorerkrankten Personen zu tun haben, können Sie diese indirekt durch die Grippeimpfung schützen.
Was sind mögliche Nachteile?
Was sind mögliche Nachteile?Die Grippeschutzimpfung kann bei einigen wenigen Menschen zu Nebenwirkungen wie einer Rötung oder Schwellung rund um die Einstichstelle sorgen. Auch sind Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Übelkeit nach der Impfung möglich.
In sehr seltenen Fällen reagieren Personen auf die Grippeimpfung stärker, beispielsweise mit allergischen Hautreaktionen oder entzündeten Blutgefäßen. Das betrifft allerdings weniger als eine von 10.000 Personen, die sich für die Grippeschutzimpfung entscheiden. Letztlich sollten Sie abwägen und mit einem Arzt besprechen, ob sich die Grippeimpfung für Sie empfiehlt oder nicht.
Vorbeugen: Allgemein gegen Grippe aufrüsten
Die Grippe-Therapie sollte allgemein darauf zielen, Ihre Abwehrkräfte zu stärken. Das können Sie natürlich auch schon vorbeugend tun, ohne dass eine spezielle Influenza-Therapie notwendig wird. Wie eigentlich immer in Bezug auf die Gesundheit hilft eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, um die Immunabwehr auf Trab zu bringen. Rohes Sauerkraut und rote Bete sind dabei wahre Abwehrkraft-Booster. Vielleicht kommen Sie so im Fall der Fälle darum, starke Grippe-Medikamente einzunehmen – und überstehen die nächste Influenza deutlich leichter.